Die Cochlea, das sensitive Organ des Gehörs, ist bereits in der 20. Schwangerschaftswoche voll ausgebildet und funktionsfähig. Dies bedeutet, dass Kinder noch vor ihrer Geburt die Stimmen ihrer Mutter und anderer Personen wahrnehmen.
Die Cochlea eines Neugeborenen ist genauso empfindlich wie die eines Erwachsenen. Babys müssen aber erst das Hören lernen, um die Grundlage für die Kommunikation zu formen.
Lokalisierung
Eine der ersten und einfachsten Hörleistungen, die Sie bei Ihrem Baby beobachten können, ist die Lokalisierung, die Fähigkeit, die Herkunft eines Geräusches zu erkennen. Weil wir mit zwei Ohren (binaural) hören, sind wir in der Lage, Geräusche mit äußerster Genauigkeit zu lokalisieren.
So beobachten Sie die Fähigkeit Ihres Kindes, Geräusche zu lokalisieren:
Wenn Neugeborene ein lautes Geräusch hören, bewegen sie sich in der Regel oder machen die Augen weit auf. Dies wird als Schreckreflex bezeichnet. Er sollte durch die meisten lauten Geräusche ausgelöst werden. Wenn Ihr Baby ungefähr fünf oder sechs Monate alt ist, können Sie eine echte Lokalisierungsreaktion erkennen, indem Sie hinter oder neben ihm leise Geräusche machen, während es geradeaus schaut vergewissern Sie sich, dass es Sie dabei nicht sehen kann). Ein leises Klappern oder Flüstern sollte Ihr Baby veranlassen, seinen Kopf in die Richtung des Geräusches zu wenden.
Hörgesunde Kinder erschrecken bei sehr lauten Geräuschen. Sehr wichtig ist aber auch, festzustellen, wie gut Ihr Baby auf leise Geräusche reagiert, zum Beispiel auf den Sprachlaut „s“
Während des ersten Lebensjahres verfeinert Ihr Baby seine Hörfähigkeiten und sollte auf alltägliche Geräusche in der Wohnung, wie das Klingeln der Türglocke oder des Telefons, zuschlagende Türen, spielende Kinder, Musikspielzeuge und Sprache, reagieren und sich danach umsehen.
9 Monate
Ihr Kind zeigt, dass es einfache Wörter wie „Mama“, „Papa“, „Nein“ oder „Tschüss“ verstehen kann.
10 Monate
Die Ausdrucksweise sollte „Sprachstruktur“ aufweisen und aus einzelnen zusammenhängenden Silben („da-da-da“) bestehen. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt werden die ersten verständlichen Wörter gebildet.
1 Jahr
Es spricht eines oder mehrere Wörter aus.
18 Monate
Ihr Kind versteht einfache Sätze. Auf verbale Aufforderung hin holt es bekannte Gegenstände und zeigt auf Körperteile. Es sollte über einen gesprochenen Wortschatz von 20 bis 50 Wörtern verfügen und kurze Sätze wie „nicht mehr“, „Geh weg!“ oder „Mama tragen“ verwenden.
24 Monate
Der gesprochene Wortschatz umfasst jetzt mindestens 150 Wörter, die in kurzen Sätzen angewendet werden. Die Sprache sollte auch für Erwachsene, die nicht täglich mit dem Kind zusammen sind, größtenteils verständlich sein. Ihr Kind sollte auch in der Lage sein, ruhig zu sitzen und Erklärungen zu Bilderbüchern anzuhören.
3 bis 5 Jahre
Ihr Kind sollte sich durchgängig sprachlich äußern, um Wünsche und Gefühle auszudrücken, Informationen zu übermitteln und Fragen zu stellen. Im Vorschulalter sollte es praktisch alles verstehen, was gesprochen wird. Der Wortschatz erweitert sich von 1000 auf 2000 Wörter, mit denen es komplexe Sätze bilden kann. Am Ende der Vorschulzeit sollten alle Sprachlaute klar und verständlich sein.
Die erwähnten Zeitangaben sind als Richtwerte für die normale Sprachentwicklung zu verstehen. Wenn Ihr Kind gegenüber seiner Altersgruppe mehr als 2 bis 3 Monate Rückstand aufweist, kann dies auf eine Hörminderung oder eine verspätete Sprachentwicklung hinweisen.